Märkte hören auf, panisch zu sein, wenn Zentralbanken beginnen, panisch zu werden……
Die Achterbahnfahrt an den internationalen Aktienmärkten setzt sich weiter fort. Während die europäischen Börsen nach der Erholungsbewegung vom Dienstag gestern wieder rückläufig tendierten, stiegen die Kurse der am Vortag schwachen Wall Street deutlich an. Grund hierfür dürften wohl zum einen die guten Zahlen der Auftragseingänge gewesen sein, wie auch eine Aussage von NY FED Politiker, dass eine Erhöhung der Zinsen im September kein zwingendes Muss sei. So etwas führt schnell dazu, dass getätigte Leerverkäufe eingedeckt werden müssen und der Kaufdruck zunimmt.
Warum sind die Kurse eigentlich überhaupt gefallen?
Für uns steht fest, dass die FED die Zinsen nicht erhöhen wird, wenn es zu einer globalen Abschwächung der Weltwirtschaft kommt. Dann kann sich die PBOC Zinssenkungen eher leisten. Führt die Gemengelage wieder zu disinflationären Tendenzen, wird die EZB ihr Anleihe Ankaufprogramm noch mal erhöhen. Damit hätten wir den Fall, dass Zentralbanken „panisch“ würden:
Aktien wie BMW oder Richemont haben von der Spitze 35% verloren (2008 waren es 60%). Der US Konsument stellt 27% des globalen Konsums. Wenn es also dem US Konsumenten schlecht geht (und dem ging es 2008 schlecht), muss das eine Auswirkungen auf Unternehmen wie BMW haben. Die Menschen in China sind für 11% des globalen Konsums verantwortlich, was eindeutig viel ist und ein Kursrückgang von 35% gerechtfertigt erscheint. ALLERDINGS ist der Konsumkorb der Menschen in China deutlich anders, als der des US Konsumenten. Entsprechend scheinen die Rückgänge zu stark zu sein.
Natürlich können wir nicht ausschliessen, dass Aktien wieder und noch weiter fallen werden. In Phasen hoher Volatilität stellt der „elektronische Handel“ schnell weit mehr als 50% des Wertpapierhandels dar. Ein elektronischer Handel kann nicht rational sein und wirkt trendverstärkend (das gilt für beide Richtungen). Ob diese Phase ausgestanden ist, wissen wir nicht.
Wir wissen aber, dass Unternehmen weltweit heute eine deutlich höhere Kostendisziplin und Bilanzqualtät haben, als in früheren Korrekturphasen. Entsprechend kann die ökonomische Auswirkung nicht so dramatisch sein.
Wir teilen die Meinung der Deutsche Asset Management, dass wir in einem Schildkrötenzyklus sind. Die Weltwirtschaft wächst langsamer, dafür wahrscheinlich länger. Einen solchen Zyklus hat es in den letzten Jahrzehnten nicht gegeben. Also hat niemand Erfahrung damit. Der Grund für diesen langsamen Zyklus liegt sehr wahrscheinlich im Verhalten der Unternehmer und Unternehmen, die alle Erfahrungen aus den Jahren 1998, 2001, 2008 und 2011 haben. Einen derartigen Ergebniseinbruch wollen diese nicht noch mal erleben, also agieren sie konsequent vorsichtig. Dieses Verhalten schützt Cash Flows und damit Bewertungen!
Dieses wiederum bedeutet, dass Wachstum noch viel länger ein knappes Gut bleibt. Hier teilen wir die Meinung von Flossbach von Storch, dass bei der Aktienauswahl der Fokus auf Qualitätsunternehmen mit klarem Wachstumsprofil sein sollte. Der jüngste Sell Off bietet Chancen, solche Unternehmen wesentlich preiswerter als vor 3 Monaten zu kaufen.
Der risikofreie Zins liegt bei NULL oder darunter. Rendite gibt es nur mit Risiko. Also gilt es das Risiko zu managen. Uns erscheint es noch am einfachsten, das Cash Flow Risiko von Qualitätsunternehmen zu managen. Wir mögen auch Unternehmensanleihen sowie manche Nachranganleihen von Unternehmen. Wir raten hohe Verschuldungsgrade, zu zyklische Geschäfte und staatlich regulierte Geschäftsfelder zu meiden. Wir raten auch jegliche Quantitative Modelle zu meiden, da diese i.d.R. nicht antizyklisch handeln, sondern dem Trend hinterherlaufen.
Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Herzlichst,
Ihr Team von Breidenbach von Schlieffen & Co.
HINWEIS: Dieser Blogbeitrag und dessen Inhalt stellt keinerlei Handlungsempfehlung dar, sondern dient lediglich der Information.
Teaser image by bev robinson from Pixabay
Wir laden Sie ein, Kunde des Digitalen Family Office zu werden.
Klicken Sie hier, und senden Sie uns eine E-Mail mit Ihren Kontaktdaten.
Wir rufen Sie dann persönlich zurück.
Sie haben bereits einen Registrierungscode?
Starten Sie die Registrierung hier!