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Die wichtigsten Do’s und Don’ts am Kapitalmarkt

Was beim Investieren zu beachten ist

In diesem Ratgeberbeitrag stellen wir Grundlagen der Geldanlage vor und befassen uns damit, was man als Kapitalmarktneuling beim Investieren grundsätzlich beachten sollte. Wie bei vielen Dingen gibt es auch beim Investieren Fehler, die häufig von Anfängern begangen werden. In diesem Artikel zählen wir Vorgehensweisen auf, die zum einen sinnvoll sind und andere, die besser vermieden werden sollen – also die Do’s und Don’ts am Kapitalmarkt!

Investieren ist kein Spiel

Do | Diversifikation

Die Diversifikation beim Investieren ist von zentraler Bedeutung, um das Risiko zu minimieren und die Stabilität eines Portfolios zu fördern. Durch die Verteilung von Vermögenswerten auf verschiedene Anlageklassen, Branchen und geografische Regionen kann ein Anleger das Ausmaß möglicher Verluste reduzieren, die durch eine negative Entwicklung in einem einzigen Bereich entstehen könnten. Dieser breite Ansatz ermöglicht es, potenzielle Gewinne in verschiedenen Märkten zu erzielen und gleichzeitig das Gesamtrisiko zu streuen. Langfristig kann die sorgfältige Diversifikation somit eine ausgewogene Risiko-Rendite-Bilanz schaffen und die finanzielle Robustheit des Portfolios verbessern.

Do | Langfristigkeit

Wer langfristig und breit diversifiziert in den Markt investiert, wird auf lange Sicht eine positive Rendite erwirtschaften, insofern sich die Menschheit weiterentwickelt. Langfristige Anleger haben historisch gesehen die Nase vorn und können  kurzfristige Volatilität aussitzen. Diese strategische Ausrichtung ermöglicht es, Schwankungen am Markt zu überwinden und von den positiven Entwicklungen unterschiedlicher Anlageklassen über einen langen Zeithorizont hinweg zu profitieren. Zudem gilt „hin und her macht Taschen leer“, da jede Transaktion kostet. Durch das Halten von Anlagen über einen längeren Zeitraum kann ein Investor zudem von Zinseszinseffekten profitieren, was langfristig zu einer stetigen Kapitalakkumulation führen kann.

Do | Kontinuität

Kontinuierlich zu investieren fördert zum einen die eigene Disziplin und zum anderen hilft es vom Zinseszins zu profitieren. Wer jeden Monat ein wenig spart und dieses Geld investiert, wird auf lange Sicht, sofern er in ein diversifiziertes Portfolio investiert, vom Zinseszins-Effekt profitieren und läuft nicht Gefahr dauerhaft in einen überbewerteten Markt zu investieren, da er über eine lange Zeit kontinuierlich einen gewissen Betrag anlegt, und somit einen soliden gewichteten Einstandskurs erhält. So kauft die Person zwar zu einem Zeitpunkt zu teuer ein, durch die Kontinuität aber zu einem späteren oder früheren Zeitpunkt günstiger. Alles in allem gleicht sich dies aus und es kann von einem auf lange Sicht insgesamt steigenden Markt profitiert werden.

Do | Renditeziele

Es ist wichtig Renditeziele zu setzten, um zum einen den Erfolg der Investition messbar zu machen und zum anderen können davon auch die eigenen Ausgaben abhängig gemacht werden, wenn sonst keine anderen Einkommensquellen besteht. Dabei sollte man sich natürlich im klaren sein, dass unterschiedliche Anlageklassen auch unterschiedliche Renditeerwartungen haben. Weiter sind verschiedene Anlageklassen dementsprechend auch verschieden riskant. Grundsätzlich gilt, je größer die Informations-Ineffizienten in einem Markt, desto höher auch die zu erwartende Rendite und damit auch meist die Volatilität. In einem völlig effizienten Markt gibt es keine überdurchschnittlichen Renditen. Da der Aktien- und Anleihenmarkt zum großen Teil effizient ist, ist hier eine geringere Rendite als bei Private Equity Investitionen zu erwarten.

Do | Risikotoleranz

Die eigne Risikotoleranz zu kennen ist essentiell, da diese zum großen Teil auch die zu erwartende Rendite vorgibt, zumindest wenn man einen Zusammenhang zwischen Rendite und Risiko annimmt, wie die Portfoliotheorie. Weiter sollte man generell wissen, welches Risiko bei einer Investition eingegangen werden kann. Die eigene Risikotoleranz hängt zum einen von der eignen psychischen und emotionalen Verfasstheit ab und zum anderen von der Vermögenshöhe und anderen Einkommensquellen. Ein hohes Risiko einzugehen und damit auch hohe Volatilität im eigenen Portfolio in Kauf zu nehmen, ist also weder sinnvoll, wenn man dadurch emotional reagiert und folglich irrationale Entscheidungen trifft, noch sinnvoll, wenn man keine anderen Einkommensquellen hat und damit durch Volatilität in finanzielle Schwierigkeiten gerät.

Do | Notgroschen

Liquidität ist nicht nur ein unglaublich wichtiger Faktor für Unternehmen, sondern auch für Privatpersonen. Wird also das gesamte Vermögen in illiquide Assets, wie Private Equity und Immobilien angelegt, welche eine hohe Rendite versprechen, das Vermögen aber Teils über mehrere Jahre binden und es geschieht ein finanzielle Notfall, kann man leicht in Liquiditätschwierigkeiten geraten. Muss nun Liquidität geschaffen werden, bleibt nichts anderes, als die illiquiden Vermögensgegenstände zu einem hohen Abschlag zu verkaufen oder sich für hohe Zinsen Geld zu leihen. Beides schmälert die Rendite enorm. Um folglich auch gegen finanzielle Notfälle gewappnet zu sein, besteht die Möglichkeit ein Liquiditätspuffer zu halten. Es wird also ein gewisser Geldbetrag – als Faustregal kann man die Monatsausgaben mal drei multiplizieren – nicht investiert.

Zwischenfazit

„Jede Medaille hat ihre Kehrseite. Nachdem wir bereits einige Do’s erläutert haben, werden im folgenden darauf eingehen, was als Börsenneuling zu vermeiden ist.“

Dr. Marc Breidenbach

 Don’ts am Kapitalmarkt

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Don’t | Emotionen

Entscheidungen am Kapitalmarkt sollten aufgrund von sorgfältiger quantitativer oder fundamentaler Analyse fallen und nicht aufgrund von Emotionen, da diese keine Rückschlüsse auf Kapitalmarktentwicklungen zulassen, sondern durch Gefühle, wie  Angst und Gier gesteuert werden. Es erscheint uns manchmal sinnvoll an gewissen Aktien oder Unternehmen festzuhalten, da wir eine emotionale Bindung zu diesen Firmen oder Produkten aufgebaut haben. Dies sollte uns aber nicht davon abhalten, bei fragwürdigem Management oder fragwürdigen Bilanzen, die Aktie nicht doch zu verkaufen. Emotionen sollten allerdings nicht komplett ignoriert werden. Darüber im klaren zu sein, dass viele Menschen aus Emotionen Aktien oder andere Anlageprodukte kaufen, erklärt manch irrationalen Börsenkurs.

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Don’t | Markt timen

Schon Investorenlegende Warren Buffett hat gesagt: „Time in the market is more important than timing the market!” Privatanleger sollten nicht versuchen, den Markt zu timen, da es äußerst schwierig ist, den perfekten Ein- und Ausstiegszeitpunkt vorherzusagen. Der Markt unterliegt zahlreichen unvorhersehbaren Faktoren und selbst erfahrene Experten haben Schwierigkeiten, präzise Vorhersagen zu treffen. Der Versuch, den Markt zu timen, kann zu verpassten Chancen führen, wenn man nicht rechtzeitig einsteigt oder zu Verlusten, wenn man zu spät aussteigt. Zudem erfordert das erfolgreiche Timing des Marktes eine konsequente Überwachung und Analyse, was für viele Privatanleger zeitaufwändig und ressourcenintensiv ist. Kurzfristige Marktschwankungen können aufgrund von Nachrichten, wirtschaftlichen Ereignissen oder politischen Entwicklungen auftreten, und es ist schwer vorherzusagen, wie diese Faktoren den Markt langfristig beeinflussen werden.

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Don’t | Börsentipps

Auf Börsentipps anderer zu hören ist grundsätzlich fraglich. Hier sollte man sich gleich mehrere Fragen stellen. Zum einen, ist diese Person überhaupt qualifiziert genug, um eine fundierte Aussage über eine vermeintlich unterbewertete Aktie oder erfolgreichen Fondsmanager zu treffen und wenn ja, warum sollte diese Person diesen Wissensvorsprung mit jemand anderem teilen? Wenn jemand behauptet mit 100% Sicherheit ein falsch bewertetes Unternehmen zu kennen, woher hat er diese Information? Stammt diese Information womöglich aus Insiderinformationen, so ist es illegal. Ist eine Person tatsächlich über eine Ineffizienz gestolpert, wäre es am sinnvollsten für diese, auf den Anstieg/ Fall dieses Unternehmens oder Fonds mit einem Hebel zu reagieren, niemandem davon zu erzählen und den Gewinn selbst einzustreichen.

Fazit

„Am Kapitalmarkt kontinuierlich erfolgreich zu sein ist ein eigener Beruf, bedarf einer verlässlichen Disziplin und disziplinierter Verlässlichkeit. Privatpersonen sollten sich deshalb von professionellen Vermögensverwaltern unterstützen lassen. Das bewahrt sie vor unschönen Überraschungen!“

Dr. Marc Breidenbach

Über den Autor

Dr. Marc Breidenbach hat über 20 Jahre Erfahrung in der Beratung von Unternehmerfamilien und Familienvermögen. Er war Dozent für Betriebswirtschaft an der Universität, verfügt über eine umfassende Ausbildung im Bankgeschäft und war in London, Frankfurt und Hamburg für Universal- und Investmentbanken tätig. Seine Schwerpunkte sind Themen wie Grundlagen der Geldanlage, Family Office, Vermögensverwaltung, Strategische und Taktische Allokation, Unternehmensbeteiligungen, Unternehmensnachfolge, Steuern und Immobilien.

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