Verständlich erklärt: Private Equity

Was ist Private Equity?

Der Begriff Private Equity (PV) stammt aus dem Englischen und kann im Deutschen als außerbörsliches Beteiligungskapital beschrieben werden. Das Gegenstück zu Private Equity ist Public Equity, also börsengehandeltes Beteiligungskapital (z.B. Aktien).

Die privaten oder institutionellen Kapitalgeber:innen investieren beim Private Equity in nicht börsennotierte Unternehmen. Die Kapitalgeber, die meist spezialisierte Kapitalbeteiligungsgesellschaften sind, stellen das Kapital zur Verfügung, um Unternehmen neue Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu eröffnen. Dabei profitieren die Investor:innen selbst vom Erfolg der Unternehmen.

Beim Private Equity geht es aber um mehr, als nur die Zurverfügungstellung von Kapital. Die Kapitalbeteiligungsgesellschaften helfen den Unternehmen, Unternehmensstrategien zu entwickeln, Expansionen zu planen und Arbeitsprozesse zu optimieren. Dabei wird stets das Ziel verfolgt, eine angemessene finanzielle Rendite zu erzielen. Diese kommt idealerweise durch einen gesteigerten Unternehmenswert zustande, an dem die Kapitalbeteiligungsgesellschaft partizipiert, wenn sie sich von ihrer Beteiligung, nach in der Regel 7 Jahren, trennt.
Private Equity wird deshalb auch als unternehmerisches oder intelligentes Kapital bezeichnet.

Differenzierung verschiedener Formen von Private Equity 

Bei einem Private Equity Investment wird abhängig von der Phase, in der sich das Unternehmen befindet, zwischen verschiedenen Formen unterschieden.

In der Seeding- und Startup-Phase, also der frühen Phase sind die Unternehmen auf der Suche nach einer Gründungsfinanzierung. In dieser Unternehmensphase kommt Private Equity in der speziellen Form des Venture Capitals zum Einsatz.

Konnte sich ein Unternehmen bereits etablieren und möchte sich nun weiter vergrößern oder international expandieren, kann Wachstumskapital von Kapitalbeteiligungsgesellschaften oder privaten Investor:innen dabei von Bedarf sein.

Die dritte Möglichkeit des Private Equity stellt eine klassische Buyout-Finanzierung dar. Dabei beteiligt sich die Kapitalbeteiligungsgesellschaft mehrheitlich an dem nicht-börsennotierten Unternehmen, das sich nicht mehr in der Aufbauphase befindet. Das zur Verfügung gestellte Kapital wird in der Regel dazu genutzt, um neue Strukturen zu erschaffen. Der Exit erfolgt meistens durch einen Börsengang des Unternehmens oder einen Weiterverkauf.

Beim Leveraged Buyout übernehmen die Kapitalbeteiligungsgesellschaften bzw. privaten Investor:innen das Unternehmen. Die Hauptfinanzierungsquelle zum Kauf ist Fremdkapital, also Schulden. 

Bei der Turnaround-Strategie wird Kapital in ein Unternehmen investiert, das sich in einer Krise, teilweise sogar kurz vor der Insolvenz, befindet. Neben dem Kapitel ist in einer solchen Phase das persönliche Engagement der Investoren besonders wichtig. 

Zuletzt gibt es noch die Mezzanine Strategie. Hierbei stellt die Kapitalbeteiligungsgesellschaft dem Unternehmen lediglich Fremdkapital, in der Regel nachrangige Darlehen, zur Verfügung und erwirbt damit keine Beteiligung am Unternehmen. Die Gesellschaft hat also keine Stimm- oder Einflussnahmerechte. Im Gegenzug erhält die Kapitalbeteiligungsgesellschaft in regelmäßigen Abständen Genussscheine, Options- oder Wandlungsrechte.

Für wen ist Private Equity geeignet?

Nicht nur institutionelle, sondern auch private Anleger:innen nutzen Private Equity Investements als Bestandteil ihrer Vermögensallokation. Ein zentrales Merkmal dieser Anlageform ist die Illiquidität während der Laufzeit. Genauso wie beim VC handelt es sich um ein langjähriges Investment. Ein Verkauf während der Laufzeit ist entweder gar nicht möglich oder nur bei Akzeptanz erheblicher Bewertungsabschläge.
Daher sollten sich Anleger:innen vor einer Private Equity Investition über die Risiken informieren und nur mit ausreichendem Know-how oder professioneller Beratung investieren. 

HINWEIS
Dieser Glossarbeitrag und dessen Inhalt stellt keinerlei Handlungsempfehlung oder Rechtsberatung dar, sondern dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.

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