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Verständlich erklärt: Finanzkrise

Was führte zur Finanzkrise im Jahr 2008?

Ausgehend vom verheerenden Terroranschlag 2001 senkte die US-Notenbank die Zinsen. Doch auch als sich die Wirtschaft von dem Schock bereits erholt hatte, erhöhte die FED die Zinsen nicht. Das Zinsniveau blieb also weiterhin niedrig, was die Entstehung der Finanzkrise begünstigte.
Aufgrund sehr niedriger Zinsen und Eigenheimförderungen nahmen viele Menschen Kredite auf, um sich eigene Immobilien zu finanzieren. Auch jene, die keine finanzielle Sicherheit vorweisen konnten und teilweise schon anderweitig verschuldet waren, konnten etwaige Kredite aufnehmen, auch ohne Eigenkapital.
Als die FED die Zinsen dann nach langer Zeit erhöhte, konnten viele Kreditnehmer ihre Hypotheken aufgrund der gestiegenen Zinsen nicht mehr zahlen. Der Großteil dieser Kreditnehmer musste ihre Immobilien wieder verkaufen, um ihren Kredit abbezahlen zu können.
Das Problem entstand, als die Immobilienpreise infolge der vielen Verkäufe sanken und die erzielten Preise dann nicht mehr ausreichten, um den Kredit zurückzubezahlen. Zudem waren die Zinssätze vertraglich oft flexibel gehalten, was sich für viele Kreditnehmer erst nach der Zinserhöhung herausstellte, die auch zu höheren Zinsen auf ihren Kredit führte.

Wie aus der Immobilien- und Bankenkrise die Finanzkrise wurde

Aus der anfänglichen Immobilienkrise wurde dann eine Bankenkrise, denn diese waren am Handel mit Immobilienkrediten beteiligt. Die Hypotheken wurden an Zweckgesellschaften übertragen, die daraus wiederum Wertpapiere erstellten (MBS: Mortgage Backed Securities). Diese wurden in Fonds gebündelt (CDO: Collateralized Debt Obligations) und weltweit an Investoren verkauft. Im Verlauf der Finanzkrise wurden diese immer weniger Wert, was zu Verlusten auf Seiten der Banken führte. Im September 2008 häuften sich dann die Ereignisse. Die Hypothekenbanken Freddie Mac und Fennie Mae gingen insolvent und mussten von der US-Regierung gerettet werden. Am 15.09 meldete auch die Investmentbank Lehman Brothers Insolvenz an. Merrill Lynch wurde von der Bank of America gekauft. Der Dow Jones nahm innerhalb des Jahres 2008 um 33,84% ab.

DowJones_Grafik01

Quelle: boerse.de

Folgen der Finanzkrise

Zunächst einmal bedeutete das Platzen der Immobilienblase in der USA den Verlust der finanzierten Immobilien und weiterer Ersparnisse für die Bürger:innen vor Ort. Doch infolge der daraus resultierenden Bankenkrise litt der internationale Handel sehr, denn die Banken und Handelspartner untereinander konnten sich nicht mehr trauen. Damit war schnell nicht mehr nur die USA von der Finanzkrise betroffen, sondern auch der Rest der Welt, darunter auch Europa und Deutschland. Die Bundesregierung verkündete 2009 ihr Konjunkturprogramm, das die Wirtschaft in Deutschland ankurbeln und Anleger:innen vor großen Verlusten durch die Finanzkrise schützen sollte.

 

Vergleich Corona und Finanzkrise

Was wir bereits sicher sagen können ist, dass Corona, wie auch die Finanzkrise massive Auswirkungen auf die globale Wirtschaft hatte und auch weiterhin haben wird. Den Umfang der gesamten wirtschaftlichen Auswirkungen wird man erst feststellen können, wenn die Coronakrise überwunden ist. Fest steht jedenfalls, dass sich die Coronakrise in einem Faktor ganz deutlich von der Finanzkrise unterscheidet: Die Politik steht nicht nur in der Verantwortung die Wirtschaft am Laufen zu halten, sondern vor allem die Gesundheit der Bürger:innen zu schützen.

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Dieser Glossarbeitrag und dessen Inhalt stellt keinerlei Handlungsempfehlung oder Rechtsberatung dar, sondern dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.

Teaser image by Mike Segar

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