Verständlich erklärt: Festzinspapiere

Einführung

Festverzinsliche Wertpapiere bieten Anleger:innen einen Strom regelmäßiger Zinszahlungen und (meistens) die Rückzahlung des Kapitals bei Fälligkeit.

Ein festverzinsliches Wertpapier ist in der Regel eine Anleihe, also ein Darlehen, welches ein Staat, eine Institution oder ein Unternehmen (Emittent genannt) mittels der Ausgabe (Emission genannt) eines Wertpapiers über den Kapitalmarkt bei Investoren aufgenommen hat. Die Höhe des Darlehen (Nominalwert genannt) ist fest und zum Zeitpunkt der Emission bekannt. Die Bewertung erfolgt in Prozent (Prozentnotiz) vom Nominalwert. Eine Anleihe wird in der Regel zu 100% (Nennwert genannt) begeben und am Ende der Laufzeit zu 100% zurückgezahlt. Im Gegensatz zu variabel verzinslichen Wertpapieren, bei denen sich die Zahlungen in Abhängigkeit von einer zugrunde liegenden Größe, wie beispielsweise den kurzfristigen Zinssätzen ändern, sind die Kuponzahlungen eines festverzinslichen Wertpapiers, die meistens jährlich oder halbjährlich erfolgen, im Voraus bekannt. Die Bewertung des Darlehen schwankt während der Darlehenlaufzeit teilweise erheblich, da sich die Vergleichsrenditen anderer Darlehen im Laufe der Zeit ändern. 

Verschiedene Anleihen haben unterschiedliche Laufzeiten und Bonitätseinstufungen, die sich nach der finanziellen Leistungsfähigkeit des Emittenten richten. Je nach Bonitätsstufe fällt die Zinshöhe entsprechend hoch bzw. niedrig aus.

Wovon hängt die Zinshöhe festverzinslicher Wertpapiere ab?

Die unterschiedlichen Kreditratings der festverzinslichen Wertpapiere hängen von der finanziellen Leistungsfähigkeit des Emittenten ab. Kreditratings sind Teil eines Einstufungssystems, das von Ratingagenturen durchgeführt wird. Diese Agenturen messen die Kreditwürdigkeit, also die Fähigkeit, die Kredite zurückzahlen zu können. Kreditratings sind für Anleger:innen insofern hilfreich, als dass sie die mit einer Investition verbundenen Risiken anzeigen. Je höher das mit dem Kauf der festverzinslichen Wertpapiere verbundene Risiko ist, desto höher fallen die Zinsen aus.

Vorteile von festverzinslichen Wertpapieren aus Sicht der Emittenten 

Für Unternehmen stellen Anleihen eine Alternative zur klassischen Aufnahme eines Kredits bei einer Bank dar. Abgesehen von jungen Unternehmen, die noch nicht genügend Sicherheiten vorweisen können, um einen Bankkredit zu bekommen, ist die Emission von Anleihen auch für Unternehmen, die einen Kredit bekommen könnten, eine beliebte Möglichkeit, ihre Liquidität zu erhöhen. So haben Unternehmen die Chance, beispielsweise eine Unternehmensfusion oder Expansion zu finanzieren.

Vorteile von festverzinslichen Wertpapieren für Anleger:innen

Festverzinsliche Wertpapiere bieten den Anleger:innen während der gesamten Laufzeit der Anleihe stetige Zinserträge. Darüber hinaus werden die festverzinslichen Wertpapiere von Ratingagenturen bewertet, so dass die Anleger:innen Produkte von zahlungssicheren Emittenten wählen können. Während Aktienkurse im Laufe der Zeit mitunter stark schwanken können, ist das Risiko von Kursschwankungen bei festverzinslichen Wertpapieren in der Regel geringer. Einige festverzinsliche Wertpapiere, wie beispielsweise Anleihen des US-Finanzministeriums, werden von der Regierung garantiert und bieten den Anleger:innen somit eine sichere Rendite.

Nachteile von festverzinslichen Wertpapieren für Anleger:innen

Eine Gefahr, die bei einem Investment in festverzinsliche Wertpapiere besteht, ist das Kreditrisiko. Darunter versteht man das Risiko, dass der Emittent mit den Zinszahlungen oder der Rückzahlung des Kapitals an die Anleger:innen in Verzug geraten kann.

Da das Risiko aber grundsätzlich im Vergleich zu anderen Anlageformen wie Aktien niedriger ist, werfen festverzinsliche Wertpapiere in der Regel auch eine geringere Rendite ab. Ein weiteres Risiko für Anleger:innen stellt das Inflationsrisiko dar.

Die Inflation ist ein allgemeines Maß für steigende Preise in der Wirtschaft. Da der Zinssatz der Anleihen für die gesamte Laufzeit der Anleihe festgelegt ist, stellt das Inflationsrisiko dann ein Problem dar, wenn die Preise schneller steigen als der Zinssatz der Anleihe. Wenn eine Anleihe beispielsweise mit 4 % verzinst wird und die Inflation um 6 % steigt, verliert der Anleihegläubiger Geld, wenn er den Anstieg der Güterpreise in der Wirtschaft berücksichtigt. 

Fazit zu festverzinslichen Wertpapieren

Abschließend lässt sich festhalten, dass die verlässlichen und pünktlichen Zahlungen festverzinsliche Wertpapiere zu einer beliebten Anlage machen. Gerade für Anleger:innen, die weitestgehend auf Schwankungen in ihren Portfolios verzichten wollen, bieten beispielsweise Anleihen eine sehr gute Möglichkeit trotzdem regelmäßige Renditen zu erwirtschaften. 

HINWEIS
Dieser Glossarbeitrag und dessen Inhalt stellt keinerlei Handlungsempfehlung oder Rechtsberatung dar, sondern dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.

Teaser image by Pepi Stojanovski

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