Verständlich erklärt: Deflation

Einführung: Deflation

Der Begriff Deflation beschreibt den volkswirtschaftlichen Zustand, in dem das Preisniveau von Gütern, sprich Waren und Dienstleistungen, sinkt.
Bei einer Inflation steigen die Preise an und das Geld verliert an Wert. Im Deflationsszenario geschieht das genaue Gegenteil, sprich die Kaufkraft des Geldes nimmt zu, während die Preise sinken.

Unterschiedliche Arten von Deflationen

Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Ursachen, auf die eine Deflation zurückgeführt werden kann.

1. Geldmengendeflation

Wenn sich die Geldmenge im Wirtschaftskreislauf beispielsweise durch Regulierungen der Zentralbank reduziert, liegt eine sogenannte Geldmengendeflation vor.

2. Preisdeflation

Bei einer Preisdeflation hingegen sinken die Preise für Güter und Dienstleistungen in der Volkswirtschaft. Folge dessen ist ein Angebotsüberhang, denn die Konsument:innen erwarten, dass die Preise weiter sinken und geben ihr Geld noch nicht aus. Das wiederum hat auch Einfluss auf die Geldmenge am Markt.

Mögliche Ursachen einer Deflation

Unterschiedliche Verhaltensmuster auf Konsumenten sowie Produzentenseite können zur Entstehung einer Deflation beitragen. Wenn in der Gesellschaft zum Beispiel Zukunftsängste vorherrschend sind, sparen Verbraucher:innen, wodurch ein Angebotsüberhang entsteht.

Als Reaktion darauf entlassen die Unternehmen Mitarbeiter, verzichten auf Investitionen und fahren ihre Prozesse zurück, wodurch die ursprüngliche Situation zusätzlich verstärkt wird.

Mögliche Folgen einer Deflation

Die Folgen einer Deflation bestehen für Unternehmen darin, dass sie ihre Preise senken müssen, um überhaupt Absatz zu generieren, denn die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher:innen ist deutlich geringer.

Für Verbraucher:innen scheint die Deflation aufgrund der Preissenkungen zunächst von Vorteil zu sein, jedoch leiden auch sie unter den Langzeitfolgen wie Arbeitslosigkeit.

Zuletzt trifft die Deflation aber auch den Staat, denn steigende Arbeitslosigkeit und weniger Unternehmensgewinne führen zu weniger Steuereinnahmen.

Teufelskreis der Deflation:

Quelle: https://www.bwl-lexikon.de/wiki/deflation/

Geldanlagen in Zeiten der Deflation

Da die Wertentwicklung von Geldanlagen wie Aktien oder ETFs unmittelbar an der Wertentwicklung von Unternehmen hängt, bleiben auch diese bei einer Deflation nicht unverschont.

Maßnahmen bei einer Deflation

Um einer Deflation entgegenzuwirken, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Zentralbanken können die Leitzinsen senken, um Kredite für Verbraucher:innen und Unternehmen preiswerter zu gestalten und damit die Investitionen anzukurbeln.

HINWEIS
Dieser Glossarbeitrag und dessen Inhalt stellt keinerlei Handlungsempfehlung oder Rechtsberatung dar, sondern dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.

Teaser image by Thomas Reimer (stock.adobe.com)

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