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Verständlich erklärt: Wertpapierhandelsgesetz (WpHG)

Das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) ist Knotenpunkt des vertriebs- und sekundärmarktbezogenen Kapitalmarktrechts in Deutschland. Es schafft den gesetzlichen Rahmen für den Kapitalmarkt und dient der Optimierung der Funktions- und Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Kapitalmarkts. Das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) war auch zu Stärkung des Anlegervertrauens bestimmt.

Regulation des Kapitalmarktes durch das Wertpapierhandelsgesetz (WPHG)

Seinen Ursprung hat das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) mit Inkrafttreten des Art. 1 des Zweiten Finanzmarktförderungsgesetzes am 26.07.1994.
Mit dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) wurden zudem diverse unionsrechtliche Richtlinien in nationales Recht umgesetzt, namentlich die Transparenz-Richtlinie I, die Insider-Richtlinie sowie die Wertpapierdienstleistungs-Richtlinie. Diese dienen dem Schutz der Anleger:innen vor marktmissbräuchlichem Verhalten von Anbieter:innen von Finanzprodukten (Emittenten).

Novelle des Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) in 2016/2017

Eine umfassende Überarbeitung des Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) fand von 2016 bis 2017 statt. Grund dafür war zunächst die Anpassung an das neue Marktmissbrauchsrecht der Union, insbesondere die Verordnung über Marktmissbrauch: die Market Abuse Regulation – MAR. Aber auch die strengeren Anforderungen der Verordnung 1286/2014 über Basisinformationsblätter für verpackte Anlageprodukte für Kleinanleger:innen und Versicherungsanlageprodukte, kurz PRIIP-VO, trugen maßgeblich zum Umfang des Regelungsgehalts des Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) bei.

Die zweistufig erfolgte Anpassung des nationalen Rechts an Unionsrecht hatte zudem die weitreichende „Anschlussregelung“ des Verordnungsrechts zur Folge. Darüber hinaus enthält das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) auch die vom Unionsrecht nicht vorgegebenen Sanktionsbestimmungen bei Fehlverhalten auf dem Kapitalmarkt.

Wirkungsweise des Wertpapierhandelsgesetz (WpHG)

Kernfunktion des Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) bleibt der kollektive, überindividuelle Anlegerschutz. Das bedeutet im übergeordneten Sinne, dass Anleger:innen verständliche Informationen über Finanzprodukte zur Verfügung gestellt werden müssen. Die Teilnahme am Kapitalmarkt soll so sicherer und übersichtlicher werden.

Sinn und Zweck des Wertpapierhandelsgesetz (WpHG)

Der vom WpHG angestrebte Erhalt und die Stärkung des Vertrauensschutzes der Anleger:innen tragen zur Herstellung eines funktionierenden Kapitalmarkts bei. Dadurch, dass Anleger:innen verständliche Informationsmaterialien zur Verfügung gestellt werden und der Spielraum für marktmissbräuchliches Verhalten durch umfassende Kontrollen verringert wird, soll es den Anleger:innen erleichtert werden, informierte und reflektierte Entscheidungen zu treffen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Anleger:innen als rational und informiert handelnde Menschen ihr Kapital an volkswirtschaftlich sinnvollster Stelle investieren. So soll ein funktionaler Kapitalmarkt geschaffen und erhalten werden.
Zur Erreichung der Regelungsziele besteht das WpHG, dessen Regelungen das Verhalten von Anleger:innen und Emittent:innen in einen volkswirtschaftlich sinnvollen Rahmen bringen sollen.

HINWEIS
Dieser Glossarbeitrag und dessen Inhalt stellt keinerlei Handlungsempfehlung oder Rechtsberatung dar, sondern dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.

Teaser image by Giammarco

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