Die Riester-Rente ist eine privat finanzierte Rente, die durch Zuzahlungen und Steuervergünstigungen vom Staat gefördert wird.
Aufgrund des demografischen Wandels kann man in Deutschland beobachten, dass es immer weniger Rentenbeitragszahler:innen und gleichzeitig immer mehr Rentner:innen gibt. Daraus resultiert ein sinkendes Rentenniveau. Das führt zu einem Umdenken in der Bevölkerung und dem zunehmenden Bedürfnis ergänzend zur gesetzlichen Rente weitere Maßnahmen zur Altersvorsorge zu treffen. Die Riester-Rente könnte als eine solche Maßnahme fungieren.
Ein Riester-Vertrag kann über viele verschiedene Schnittstellen abgeschlossen werden, wie Versicherungsunternehmen, Bausparkassen oder auch Banken. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass es sich um eine Riester-Rente mit einer Zertifizierung durch das Bundeszentralamt für Steuern handelt, denn nur jene werden durch den Staat gefördert. Um Anspruch auf diese Förderungen erheben zu können, müssen die Riester-Sparer:innen ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis haben.
Bis zum Rentenbeginn zahlen die Sparer:innen Beiträge. Diese werden monatlich, vierteljährlich oder jährlich bezahlt und die Beitragshöhe kann in einem bestimmten Rahmen individuell gestaltet werden. Um von den staatlichen Förderungen zu profitieren muss der oder die Sparer:in pro Jahr mindestens 60€ einzahlen. Wer Beiträge von mindestens vier Prozent seines Einkommens im Jahr leistet, erhält einen vollständigen Zuschlag. Der Höchstbetrag für die staatliche Förderung liegt bei 2.100€/Jahr, mitsamt der Zulage.
Um am Ende die lebenslange Riester-Rente zu bekommen muss der oder die Sparer:in seine Beiträge stets pünktlich bezahlen. Außerdem ist darauf zu achten, dass ein Zulageantrag gestellt werden muss, wenn die Zulage beansprucht werden soll. Es besteht allerdings die Möglichkeit einen Dauerzulageantrag zu erstellen. Dieser muss bei Veränderungen des Einkommens oder des Familienverhältnisses jedoch aktualisiert werden.
Grundsätzlich kann eine Riester-Rente jederzeit gekündigt werden. Beachtet werden sollte jedoch die Kündigungsfrist und Mindestvertragslaufzeit. Bei einer Kündigung entstehen Kosten in Höhe der bewährten staatlichen Zulagen und Steuerersparnisse.
Seit dem Jahr 2017 ist zu beobachten, dass die Anzahl der Riester-Verträge nicht nur noch stagniert, sondern zurückgeht. Grund hierfür ist, dass fast ein Viertel der Einzahlungen nicht im Spartopf landen, sondern in Form von Vermittlungs- oder Verwaltungskosten abgeführt werden.
Hinzu kommt, dass aufgrund der Beitragsgarantie, die dem oder der Riester-Sparer:in verspricht, dass ihm mindestens der eingezahlte Beitrag ausgezahlt wird, lediglich in Anlagen mit niedriger Rendite investiert wird.
Trotz der großen Kritik aus Politik und Gesellschaft kann sich die Riester-Rente für bestimmte Personengruppen lohnen. Dies ist vor Abschluss eines Riester-Vertrages gründlich zu prüfen.
Bisher waren sich die politischen Akteure in Deutschland über die Zukunft der Riester-Rente uneinig. Es bleibt also abzuwarten, welche Maßnahmen diesbezüglich in der neuen Legislaturperiode getroffen werden.
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