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Verständlich erklärt: Nominalzins

Was ist der Nominalzins?

Der Nominalzins auch Sollzins genannt ist der Zinssatz pro Kalenderjahr. Die Angabe über die Höhe erfolgt mit „p.a.“ (lat: pro anno). Dabei ist dieser nur der reine Zinssatz, der pro Jahr zu zahlen ist, hinzu kommen weitere fälligen Kosten wie Bearbeitungsgebühren, Kontoführungsgebühren sowie Transaktionskosten.
Ein Nominalwert gibt den tatsächlichen Wert, also nicht bloß den materiellen Wert an. Eine besonders hohe Bedeutung fällt dem Nominalwert bei Geld oder Finanzanlagen zu. Anhand des Nominalwertes lässt sich der Wert verschiedener Münzen und Scheine darlegen.

Abgrenzung Nominalzins und Effektivzins

Bei Krediten gibt es den Nominalzins und den Effektivzins. Der Nominalzins ist bei Krediten und Anleihen relevant, aber nicht die entscheidendste Größe. Bei Krediten gibt der effektive Jahreszins die tatsächlichen Kosten an und bei Anleihen ist die Rendite eine aussagekräftigere Kennzahl.

Quelle: bwl-lexikon.de

Höhe des Nominalzinses

Entweder orientiert sich der Nominalzins am Kapitalmarktzins und ist variabel oder für einen bestimmten Zeitraum festgelegt. Wenn er variabel ist, werden regelmäßige Anpassungen vorgenommen. Die Höhe des Nominalzinses ist unmittelbar von der Dauer der Zinsbindung abhängig. Mit zunehmender Dauer der Zinsbindung steigt auch der Zinssatz. Ein weiteres Kriterium zur Festlegung des Nominalzinses ist die Bonität der Kreditnehmer:innen, denn das Risiko eines möglichen Zahlungsausfalles wird in den Zinsen berücksichtigt. Je niedriger das Ausfallrisiko der Kreditnehmer:innen ist, desto niedriger ist auch der Nominalzins. Bei Immobilienkrediten spielt auch der Anteil des Eigenkapitals eine Rolle. Wenn die Anleger:innen ein höheres Eigenkapital vorweisen können, sinkt für die Bank das Risiko eines Zahlungsausfalles und folglich sind die Zinsen niedriger.

Die Höhe des Nominalzinses ist unmittelbar von der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank abhängig. Wird der Leitzins durch die EZB angehoben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Nominalzins für Kredite und Anlagen steigt.

Fazit

Der Nominalzinssatz bietet Anleger:innen die Möglichkeit einen ersten Vergleich zwischen Krediten oder Anlagen zu ziehen, umfasst aber nicht die vollständigen Kosten. Die zusätzlichen Kosten wie Transaktionskosten kommen zum Nominalzins hinzu und sollten daher von den Anleger:innen einkalkuliert werden. Da Nominal- und Effektivzins häufig deutlich voneinander abweichen besteht für die Vermittler und Kreditinstitute die Verpflichtung zur Anzeige beider Werte.

HINWEIS
Dieser Glossarbeitrag und dessen Inhalt stellt keinerlei Handlungsempfehlung oder Rechtsberatung dar, sondern dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.

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