Growth at reasonable prices (GARP) ist eine Investmentstrategie, die Elemente aus Growth und Value Investing vereint. Dabei suchen die GARP-Investor:innen Unternehmen, die ein konstantes Ertragswachstum über dem Marktniveau haben. Unternehmen mit sehr hohen Bewertungen sind davon ausgenommen.
Quelle: Portal Educanto.com
Das übergeordnete Ziel beim GARP-Investing ist es, die individuellen Risiken von Growth oder Value Investing zu vermeiden. Das führt GARP-Investoren typischerweise zu wachstumsorientierten Aktien mit relativ niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Das KGV ist eine fundamentale Kennzahl, die als Benchmark dient. Um dieses ins Verhältnis setzten zu können, nutzen Anleger:innen den PEG-Ratio. Dieser gibt das Verhältnis zwischen dem KGV eines Unternehmens und seiner zu erwartenden Gewinnwachstumsrate in den nächsten Jahren an.
GARP-Investor:innen sind auf der Suche nach Aktien, die einen PEG von 1 oder niedriger haben, was zeigt, dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis mit dem erwarteten Gewinnwachstum im Einklang steht. So kann sichergestellt werden, dass die Aktien zu einem angemessenen Preisen gehandelt werden. Je niedriger der ermittelte Wert ist, desto stärker unterbewertet ist ein Unternehmen.
GARP-Investor:innen nutzen also teilweise die gleichen Kennzahlen zur Identifikation geeigneter Aktien wie Growth- oder Value-Investor:innen , haben aber unterschiedliche Vorstellungen von den Optimalbereichen dieser. Wachstumsschätzungen von über 30 Prozent wären GARP-Investoren zu hoch und damit unvorhersehbar und risikoreich. Für Growth-Investor:innen sollte das Wachstum möglichst hoch sein.
Schnell wird deutlich, dass es Börsenerfahrung, Fachwissen und Zeit benötigt, um die GARP-Strategie erfolgreich zu nutzen. Eine einfachere Möglichkeit, die GARP-Strategie zu nutzen, besteht darin, in einen Indexfonds zu investieren, der die Strategie nutzt (z.B. S&P 500 GARP Index). Dadurch entfällt die Notwendigkeit, Aktien selbst zu analysieren und jene zu finden, die den Kriterien einer GARP-Investition entsprechen.
Quelle: Finanzen100.de
Das GARP-Investing wurde durch den Fidelity Manager Peter Lynch populär. Von 1977 bis 1990 managte er den Magellan Fonds bei Fidelity und erzielte Höchstrenditen von knapp 30% im Jahr. Bei der Auswahl von Unternehmen verließ er sich auf den PEG-Ratio, der Grundlage der GARP-Strategie ist. So achtete Lynch stets darauf in preiswerte Aktien mit hohem Wachstumspotenzial investiert zu sein.
Die GARP-Strategie verbindet Vorteile der Growth- und Value-Strategie. Private Anleger:innen jedoch sollten sich bewusst sein, dass Growth at reasonable prices (GARP) nur dann erfolgreich funktioniert, wenn die Auswahl der Aktien sorgfältig und richtig getroffen wird.
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Teaser image by Markus Winkler.
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