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Verständlich erklärt: Arbitrage

Einführung zu Arbitrage

Arbitrage ist ein Begriff aus dem Finanzsektor und beschreibt den Prozess des Gewinnes aus der Ausnutzung von Preisunterschieden für ein und dasselbe Gut an verschiedenen Orten oder zu verschiedenen Zeiten.
Im Allgemeinen bezieht sich Arbitrage auf den Kauf und Verkauf von Vermögenswerten, bei denen Investor:innen versuchen, durch die Ausnutzung von Preisunterschieden einen Gewinn zu erzielen.

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Quelle: https://www.modu-learn.de/verstehen/investition-finanzierung/arbitrage-bedeutung/

Unterschiedliche Arten von Arbitrage

Es gibt verschiedene Arten von Arbitrage, aber der grundlegende Prozess besteht darin, dass Investor:innen eine Anlage kaufen und sehr zeitnah verkaufen, die an verschiedenen Handelsplätzen (z.B. Aktienbörsen) unterschiedlich bewertet sind. Durch den zeitnahen Kauf und Verkauf soll ein Gewinn erzielt werden.

Ein Beispiel für Arbitrage ist, wenn eine Aktie an der Börse in einem Land zu einem niedrigeren Preis gehandelt wird, als an einer anderen Börse in einem anderen Land. Investor:innen könnten dann die Aktie an der günstigeren Börse kaufen und sie an der teureren Börse verkaufen, um den Preisunterschied zu nutzen und einen Gewinn zu erzielen.

Ein weiteres Beispiel für Arbitrage ist die Ausnutzung von Preisunterschieden bei Währungen. Wenn der Wechselkurs zwischen zwei Währungen an verschiedenen Orten unterschiedlich ist, können Investor:innen die Währung an dem Ort mit dem niedrigeren Wechselkurs kaufen und sie an dem Ort mit dem höheren Wechselkurs verkaufen, um den Preisunterschied zu nutzen und einen Gewinn zu erzielen.

Arbitrage kann auch bei anderen Anlagen wie Rohstoffen, Anleihen und Optionen angewendet werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Arbitrage in der Praxis schwieriger zu realisieren ist, da es normalerweise einige Hindernisse gibt, die den Prozess erschweren. Dazu gehören zum Beispiel Transaktionskosten, Steuern und Kapitalbeschränkungen.

Risiken bei Arbitrage

Obwohl Arbitrage theoretisch risikolos sein kann, gibt es einige Faktoren, die dazu führen können, dass Arbitrage gewisse Risiken mit sich bringt. Im Folgenden werden fünf mögliche Risiken dargestellt.

  1. Ausführungsrisiko: Arbitrage-Transaktionen erfordern häufig die schnelle Ausführung von Handelsgeschäften in mehreren Märkten. Wenn es Schwierigkeiten bei der Ausführung gibt, können sich die Preise der Vermögenswerte in den verschiedenen Märkten schnell ändern, was dazu führen kann, dass der Arbitrageur Verluste erleidet.
  2. Gegenparteirisiko: In einigen Fällen muss der Arbitrageur mit anderen Händlern oder Unternehmen interagieren, um die Transaktionen abzuschließen. Wenn diese Gegenparteien ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können oder ausfallen, kann der Arbitrageur Verluste erleiden.
  3. Marktrisiko: Arbitrage-Transaktionen setzen voraus, dass es Preisunterschiede in verschiedenen Märkten gibt. Wenn sich jedoch die Marktbedingungen ändern und die Preise sich angleichen, kann dies zu Verlusten führen.
  4. Regulatorisches Risiko: Die Praktiken im Zusammenhang mit Arbitrage können in einigen Fällen regulatorischen Beschränkungen unterliegen oder sogar illegal sein. Wenn der Arbitrageur gegen diese Vorschriften verstößt, kann er rechtliche oder finanzielle Konsequenzen erleiden.
  5. Liquiditätsrisiko: Arbitrage-Transaktionen setzen voraus, dass Vermögenswerte in verschiedenen Märkten leicht verfügbar und handelbar sind. Wenn jedoch die Liquidität in einem Markt eingeschränkt ist, kann es schwierig sein, Transaktionen abzuschließen oder Vermögenswerte schnell zu verkaufen, was zu Verlusten führen kann.

Um mittels Arbitrage Gewinne zu erzielen, müssen Akteure:innen die Preisunterschiede sehr schnell ermitteln. Mittels der Nutzung von Computern ist das möglich, wobei durch die hohe Anzahl der Teilnehmer in hoch regulierten und liquiden Märkten, wie Aktien oder Staatsanleihen eine Arbitrage kaum noch möglich ist und nur mittels Nutzung sehr hoher finanzieller Einsätze ein Gewinn erzielt werden kann. In weniger regulierten Märkten, wie z.B. Kryptowährungen oder wenig liquiden Märkten, wie z.B. Warenterminmärkten werden Arbitragegewinne noch möglich sein.

Fazit zu Arbitrage

Insgesamt ist Arbitrage ein wichtiger Teil des Finanzmarkts und wird von vielen Investor:innen genutzt, um Gewinne zu erzielen. Es erfordert jedoch sorgfältige Analyse und Planung im Vorfeld, um erfolgreich zu sein.

HINWEIS
Dieser Glossarbeitrag und dessen Inhalt stellt keinerlei Handlungsempfehlung oder Rechtsberatung dar, sondern dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.

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